Der Umgang mit Familienproblemen auf islamische Art und Weise

SubhanAllah (Alles Lob gebührt Allah)

Ich komme nicht drumherum, darüber nachzudenken, wie wir uns alle die perfekte Familie wünschen: dass jedes Familienmitglied gottesfürchtig ist, die Eltern die Rechte ihrer Kinder erfüllen und umgekehrt, eine Harmonie zwischen den Geschwistern besteht, die Ehe  sehr wenig Konflikte und viele Glücksmomente hat und die Kinder wunderbar gehorsam sind. Allerdings bezweifle ich, dass solch eine Familie auf dem Planeten existiert, wobei es es zweifellos einige Familien gibt, die sehr harmonisch und glücklich leben. Sie sind miteinander eng durch Liebe und Zuneigung verbunden. Möge Allah (subhanahu wa taʿala – gepriesen und erhaben sei Er) solche Familien bewahren. Die Wahrheit ist jedoch, dass die meisten von uns Konflikte und Streit innerhalb unserer Familien haben; mit unseren Eltern, Geschwistern, Cousins, Ehepartnern, Kindern, Verschwägerten usw..  Einige dieser Konflikte sind unbedeutend, während andere von ihnen Spuren und Traumas hinterlassen haben und das Leben vieler auf den Kopf gestellt haben.  Jedoch denke ich, dass es notwendig ist 3 Tatsachen zu realisieren und zu verinnerlichen, um  Zufriedenheit zu erlangen und keine unrealen Vorstellungen vom  Familienleben zu haben:

  1. JEDE Familie hat ihre eigenen Probleme.
  2.  Wahre, vollkommene Glückseligkeit und Zufriedenheit untereinander ist dem Paradies vorbehalten und nicht dem Leben auf dieser Welt.
  3.  Selbst innerhalb unserer islamischen Tradition finden wir zahlreiche Beispiele von großartigen Menschen, die mit vielen Sachen umgegangen waren.

Betrachte die folgenden Beispiele:

Konflikte mit den Eltern

  • Der Prophet Ibrahim (ʿalayhi assalam – Friede sei auf Ihm), der ein großartiger Mann gewesen war, wurde von seinem eigenen Vater bedroht, als er ihm die Botschaft des Islams predigte. Nicht nur seine Gemeinschaft leugnete ihn, sondern auch sein eigener Vater. Stell dir seinen Schmerz darüber vor.

Geschwister- und Kinderprobleme

  • Qabil war eiferüschtig auf seinen Bruder Habil und ermordete ihn schließlich. Dies waren die allerersten Söhne unseres gemeinsamen Vorfahrens Adam (as). Stell dir die Tragödie eines Mordes innerhalb einer Familie und den Verlust eines Kindes für Adam (as) und Hawa (as) vor.
  • Die Brüder von Yusuf (Josef) (as) planten heimlich ihn völlig loszuwerden. Sein Vater Yaqub trauerte jahrelang um den Verlust seines Sohnes und bei seiner letztendlichen Rückkehr, empfanden die Brüder von Yusuf (as) Reue für das, was sie getan haben. Stell dir eine Trauer vor, die dir eine Blindheit verursacht, genauso wie es Yaqub (as) widerfahren ist. Nicht nur das, sondern auch, dass Yusuf (as) einer Linie von Propheten abstammte (Yusuf der Sohn von Yaqub, der Sohn von Ishaq, der Sohn von Ibrahim (as)) und noch immer nicht vor solch einer Tragödie in seiner Familie geschützt war.Musa (as) war wütend auf seinen Bruder Harun (Aaron) (as), als er zurückkehrte um die Kinder Israels, die ein Kalb anbeteten, wiederzufinden.  Er zerrte ihn  sogar  seinen Kopf hoch, wie es in Surta al-A´raf erwähnt wird.
  • In Surat al-Kahf lernen wir von der Geschichte von Musa (as) mit al-Khidr, der göttlich inspiriert war, das Leben eines Kindes zu nehmen, weil das Kind eine fitnah (Prüfung) für die rechtschaffenen  Eltern sein könnte. Natürlich brachte sie ihre Rechtschaffenheit nicht zu einem einfachen und perfekten Familienleben, sie erlitten die härteste Prüfung,  die sie als Eltern und Paar durchmachen müssten – den Verlust ihres Kindes.

Eheliche Probleme

  • Sowohl Ibrahim (as) und seine Ehefrau Sara als auch  Zakariyya (as) und seine Ehefrau hatten Probleme gehabt, ein Kind zu empfangen. Aasiya, die Frau des größten Tyrannen Firʿaun, brachte Musa (as) zu sich nach Hause, nachdem sie nicht fähig war, ein eigenes Kind zu haben.
    Maryam (as) brachte Isa (as) alleine und ohne die Unterstützung der Gemeinde oder eines Ehegatten zur Welt. Stell dir vor, wie wir heute solche Mütter behandeln.
  • Sowohl Lut (as) und Nuh (as) wurden verraten und wurden von ihren Ehefrauen ohne Unterstützung allein gelassen.  Sie waren Propheten und hatten dennoch Probleme in ihrer Ehe.
  • Aasiya wurde von ihrem Ehemann schwer misshandelt und verfolgt, nur weil sie  ihren Glauben an Allah verkündete.

Unser großartigstes Beispiel

  • Der Prophet Muhammad (Friede sei auf ihm) verlor seinen geliebten Onkel Abu Talib bevor er den Islam annahm
  • Er verlor viele seiner Kinder als Säuglinge, Kinder und Erwachsene.
  • Er verlor seine Frau Khadija, die er von ganzem Herzen liebte und trauerte über ihren Verlust tief.
  • Der Prophet Muhammad (Friede sei auf ihm) hatte auch Konflikte in seiner EheDies ist nur ein winziger Bruchteil der Beispiele über Familienangelegenheiten, die wir aus unserer eigenen islamischen Traditionen beziehen können. Was noch unfassbarer ist, ist, dass die oben erwähnten Persönlichkeiten trotz ihrer Schwierigkeiten weit gottesfürchtiger und aufrichtiger gegenüber Allah (swt) waren als wir es jemals sein könnten.
    Bedenke, dass ihre Gottesfürchtigkeit kein Leben voller Bequemlichkeit und Perfektion bedeutete – keinesfalls! Stattdessen wurden sie mit Dingen getestet, die mich und dich heutzutage in die Knie zwingen würden. Denn Allah (swt) teilt uns mit, dass er keiner Seele mehr auferlegt, als sie zu leisten vermag. Indem er sie mit solchen Prüfungen testet, wusste der Allmächtige, dass sie fähig waren, gereinigt und mit vergebenen Sünden [von dieser Situation] herauszukommen, inshaAllah.
    Was ist nun mit dir und mir?
    Ich betone, dass Familienprobleme unvermeidbar sind. Schau nicht auf das Leben anderer, um vor deinen eigenen Problemen zu fliehen. Realisiere, dass Allah (swt) dich in diesen Umständen, in den du bist, gesetzt hat, weil Er (swt) weiß, dass du sie bewältigen kannst.
    Meinerseits habe ich festgestellt, dass Familienkonflikte garantiert vorkommen. Obwohl es  keineswegs einfach ist, war mein Hauptanliegen stets gewesen, dies möglichst würdevoll zu bewältigen und zu überstehen. Unsere spirituelle Entwicklung und Reinigung ist genau mit diesen Momenten verbunden, in welchen wir in Steit und Konflikten innerhalb der Familie Kontra geben oder „zurückschießen“ wollen und es aber nicht tun. Oder wenn wir von einem Familienmitglied betrogen wurden und auf Rache verzichten. Es ist sicherlich nicht einfach, insbesondere dann nicht wenn wir in unentwegt idealisierte Vrstellungen eines perfekten Familienlebens vor unseren Augen haben. Durch Fernseher, Werbungen, soziale Netzwerke und andere Formen von Medien, wir sind überschwemmt von falschen Trugbildern, die uns perfekte und stets glückliche Familien zeigen, die es in dieser absoluten Form nicht gibt. Konflikte, Probleme und traurige Phasen gehören zu jedem Leben und jeder Familie dazu.
    Die Wahrheit ist, dass wir alle mit diesen Dingen zu tun haben. Unsere großartigsten Vorfahren mussten sich auch mit Problemen beschäftigen und mit ihnen umgehenm und wir sind sicherlich auch nicht davor geschützt solche Erfahrungen zu machen. Das Entscheidende ist also, wie gehst du mit diesen Dingen um? Mit Huld oder Härte? Mit Akzeptanz oder Verbitterung? Mit Entschlossenheit oder Chaos? Bedenke die folgenden Verse:

„Meinen die Menschen, daß sie in Ruhe gelassen werden, (nur) weil sie sagen: “Wir glauben”, ohne dass sie geprüft werden?“ (Qurʾan 29:2)

Und Allah (swt) weiß es am Besten.

Wie sage ich meinen Eltern, dass ich meine Cousine nicht heiraten möchte?

Frage:

Ich bin verlobt, aber es hat weder für die erwartete Aufregung, Angst noch für Vorfreude bei mir gesorgt. Ich hatte wachsenden Pessimismus, Zweifel und Sorgen gehabt, weil mein Eltern um die Hand meiner Cousine angehalten haben. Anfangs habe ich mich dazu verpflichtet gefühlt, aber je mehr ich über meine Zukunft mit ihr nachdenke, desto mehr Zweifel kommen mir auf.
Ich mache mir sorgen, weil ich in Kanada geboren und aufgewachsen bin, meine Cousine aber in Pakistan.
Die kulturellen Unterscheide, besonders aber die sprachlichen werden eine große Hürde sein, da mein Urdu sehr schlecht ist.
Ich habe keine Zweifel, dass meine Cousine eine gute Ehefrau wäre, trotzdem denke ich persönlich dass ich besser zu einer Schwester passen würde, die ebenfalls in Kanada oder den Vereinigten Staaten aufgewachsen ist.
Meine Schwester hat eine Scheidung mit ihrem Exmann hinter sich, der in Pakistan gelebt hat. Mein Problem ist, aber, dass mein Vater sehr angetan von meiner Cousine ist und durch die Scheidung meiner Schwester, welche ihn wie ein Schlag getroffen hat, hab eich jetzt das Gefühl, dass ich keine andere Wahl habe als „Ja“ zum Wunsch meiner Eltern zu sagen.
Manchmal fühle ich mich sehr schuldig.
Bin ich zu selbstsüchtig, wenn ich jemanden heiraten möchte, den ich nach meinen Wünschen selbst wähle?
Erzähle ich meinen Eltern meine Wünsche und riskiere dabei die Beziehung zwischen meiner Mutter und ihrem jüngeren Bruder zu zerstören, wenn ich mich der Ehe verweigere?

Antwort:

Es ist offensichtlich, dass du deine Cousine nicht heiraten möchtest und du dich aus Respekt vor deinen Eltern von ihnen unter Druck gesetzt fühlst es zu tun.

Der Respekt, den du vor deinen Eltern hast ist eine edle Eigenschaft.

Wenn es jedoch um Ehe geht, sollte man niemals jemanden heiraten, nur um anderen einen Gefallen zu tun. Die Ehe ist eine ernsthafte Bindung und Vereinbarung.

Der Konflikt zwischen sich den Ehepartner selbst aussuchen zu wollen und den Eltern gefallen zu wollen, kann durchaus sehr schwer sein.

Wenn du sehr stark das Gefühl hast, dass du jemanden mit dem gleichen kulturellen Hintergrund bevorzugst, und jemanden, der Englisch als Muttersprache spricht, dann sind das wichtige Eigenschaften für dich, die du in einem potentiellen Ehepartner finden solltest.

Ignoriere nicht die Warnzeichen, die du in deiner derzeitigen Verlobung wahrnimmst.

Dein Beschluss, dass du nicht zu deiner Cousine passt, bedeutet nicht, dass etwas nicht mit deiner Cousine stimmt. Es bedeutet nur, dass sie möglicherweise nicht die richtige Person für dich ist.

Manchmal müssen wir im Leben schwere Entscheidungen treffen, die nicht jeder verstehen kann.

Du kannst deinen Eltern Ehre erweisen, indem du ehrlich zu ihnen bist was deine Bedenken betrifft.

Ehrlich darüber zu sein, wie du dich heute fühlst, wird dich und deine Familie vor viel Herzschmerz in der Zukunft bewahren.

Du kannst auch am Beispiel deiner Schwester lernen, wenn es darum geht die Entscheidung zu treffen, welche am besten für dich ist.

Selbst wenn deine Eltern jetzt mit deiner Entscheidung unglücklich sind, werden sie dich für deine Ehrlichkeit und Selbstreflexion respektieren.

Schließlich musst du persönlich Verantwortung für die Entscheidungen, die du in deinem Leben triffst, Verantwortung übernehmen und kannst andere nicht für die Konsequenzen verantwortlich machen.

Vertraue deinem Herzen. Bete das Istakhara-Gebet (ein Gebet, welches hilft Entscheidungen zu treffen) und mach Du’a (Bittgebete) zu Allah, um deinen Weg zu erleuchten.

Möge Allah Dir helfen eine gute Entscheidung zu treffen.

4 Ehe-Fallen für muslimische Konvertitinnen und wie man diese umgeht

Wenn man sich mit Menschen unterhält, die aus einer anderen Glaubensrichtung ohne Ehepartner zum Islam übergetreten sind und die danach auf der Suche nach einem Ehepartner sind, kann man viel aus ihren Erfahrungen lernen. Denn für den Konvertiten, insbesondere für die konvertierte Muslima, ist es mit einigen Schwierigkeiten und Herausforderungen verbunden einen geeigneten Ehepartner zu finden und letztlich auch zu heiraten. Der folgende Artikel ist keineswegs eine Aufzählung all dieser Schwierigkeiten sondern viel mehr die vier häufigsten Gefahren, in die man bei der Ehepartnerwahl als Konvertiten fallen könnte.

1. Falle: Der inkompetente Wali (Heiratsvormund)

Eine Bedingung für die Gültigkeit der Ehe ist nach islamischen Recht, dass die Ehefrau durch einen Wali (Heiratsvormund) vertreten wird. Dieser Wali ist in der Regel der Vater der Braut oder ein anderes männliches Mitglied der Familie. Da die Familienangehörigen der Konvertitinnen oftmals nicht-Muslime sind, übernimmt ein Mitglied der Gemeinde, oft der Imam der Moschee, oder ein Ansässiger prediger mittleren Alters die Heiratsvormundschaft für die Braut. Meistens sind die Personen, die die Stellung als Wali übernehmen, weder in dem Land der Konvertitin geboren noch aufgewachsen, sondern sind wie der Großteil unserer Gemeindemitglieder mittleren Alters, als Immigrannten erst im fortgeschrittenem Alter nach Deutschland eingewandert. Viele Konvertitinnen haben das Gefühl, dass ihr Wali ihre Aufgabe nicht ernst nehmen würden und vielleicht sogar garnichts mit der Ehe und den möglichen Problemen zu tun haben möchten. Jedoch sind sie, von einer ernsten Rolle als Wali, wie es ein Vater für seine leibliche Tochter wäre,  oftmals Meilenweit entfernt.
Der Islam sieht für den Wali die Stellung des Beschützers und Vertreters der Interessen der Braut vor. Er soll auch verhindern, dass sie einen Mann heiratet, der nicht mit ihr kompatibel ist oder sie ausnutzt. Jedoch sollte man nun, die Schwierigkeit, diese Aufgaben verantwortungsvoll aufzunehmen, bedenken, wenn der Wali weder die Braut und ihre Eigenschaften kennt noch in der selben Kultur aufgewachsen ist wie die Braut. Wie man sieht, wird es hier selbst für den gut-gewillten und engagierten Wali einer Konvertitin ziemlich schwer.
Wie bereits erwähnt, ist normalerweise der Vater der Braut auch ihr Wali und natürlich liegt das auch nahe, denn ihm liegt am Meisten am Wohlergehen seiner Tochter, kennt ihre Persönlichkeit und ihre Bedürfnisse am Besten und dementsprechend wird er auch jeden Anwärter genauestens unter die Lupe nehmen, bevor er seine Tochter mit ihm verheiratet. Eine Konvertitin, da ihre männlichen Verwandten als Nicht-Muslime für die Position des Walis ausgeschlossen sind, wird warscheinlich einen vollkommen fremden Wali haben. Vielleicht einen Türken, einen Araber oder auch jemanden aus Süd-Asien, der vielleicht unzureichende Deutsch-Kenntnissse besitzt, die kulturellen Nuancen dieser Gesellschaft nicht versteht und außerdem auch nicht die Persönlichkeit und Bedürfnisse der Braut kennt. Erschwerend hinzu kann es kommen, wenn es dem Wali obendrein auch noch unangenehm ist, mit einer “nicht-Mahram”-Frau, also einer Frau, die er theoretisch von rechtswegen ehelichen könnte, kontakt zu haben. Nicht selten berichten Konvertitinnen, dass sie das Gefühl hatten, dass sogar die sachliche Kommunikation dem Wali unangenehm war. Dies hängt mit dem teilweise sehr strengen Geschlechterverhältnis und den damit verbundenen Normen der Ursprungsländer dieser Walis zusammen. Es stellt sich also ganz klar die Frage, wie ein Wali die Interessen einer Braut vertreten soll, wenn die Braut nich einmal eine offene und ehrliche Diskussion oder eine Unterhaltung mit ihm haben kann, in welcher sie ihn über ihre Vorstellungen, Bedürfnisse und Erwartungen sprechen kann. Wie soll dieser Wali einen guten, kompatiblen Ehepartner für diese Frau auswählen? Diese Art von Beziehung zwischen Wali und Konvertitinnen  führte schon oft zu Ehen, die zu leichtfertig geschlossen wurden und dann vor Problemen stehen, die man hätte leicht vermeiden können, wenn der Wali weise gehandelt hätte. Manchmal ist es heute so, dass der Wali nicht einmal ein einziges Gespräch mit der Braut und dem Bräutigam führt und nur als Formaler erfüller der Nikah-Bedingungen dient. Und tatsächlich gibt es ein paar kompetente und verständige Imame, die als Wali theoretisch einen guten Job machen könnten, jedoch sind diese oftmals derart überbelastet mit anderen Aufgaben und Verantwortungen, sodass sie sich der Aufgabe des Walis einfach nicht ausreichend zuwenden können.

Lösung:

Obwohl dies vielleicht noch mit den örtlichen Gelehrten besprochen werden müsste, wäre es unter Umständen vorteilhaft, wenn eine Konvertitin sich ihren Wali aussuchen könnte, sofern mehrere in Frage kommen. Denn dann könnte sie sich denjenigen aussuchen, welcher bestenfalls im selben Land und der gleichen  Kultur wie sie aufgewachsen ist, ausreichend Zeit investieren kann und offen ist für die notwendige Kommunikation mit der Konvertitin, damit er sich Verantwortungsvoll um seine Aufgabe als Wali widmen kann. Eine sehr gute Lösung wäre es z.B. auch, wenn dieser Wali eine Ehefrau hätte, mit der die Konvertitin offen über alles sprechen könnte und die Ehefrau des Walis würde somit zusätzlich als Vermittlerin zwischen Wali und Konvertitin dienen.

Dennoch ist es sehr wichtig, dass der Wali ein respektiertes Mitglied der Gemeinde ist, mit guter Reputation und gutem Charakter.  Obwohl die klassischen islamischen Rechtswerke (arab. Fiqh) beschreiben, dass die Aufgabe des Walis an den Richter (arab. Qadi) oder Imam geht in einem islamischen Staat, wenn kein männliches Familienmitglied vorhanden ist für diese Aufgabe, scheint die Zielsetzung der Scharia darauf abzuzielen, dass die Interessen der Frau möglichst gut vertreten werden und dies kann nur realisiert werden, indem dies durch die fähigste Person geschieht. Ohnehin leben wir nicht in einem solchen islamischen Staat und die ansässigen Gelehrten müssen passende Lösungen für unsere Lebenswirklichkeit finden. Wenn eine Konvertitin der Meinung ist, dass ihre Interessen doch nicht optimal durch ihren Wali vertreten werden, aus welchen Gründen auch immer, sollte es möglich sein, diesen, durch einen anderen zu ersetzen, ohne, dass dies ihrem Ruf schadet. Gemeinden täten gut daran, wenn sie gleich eine Liste mit freiwilligen, fähigen Männern bieten könnten, die diese Aufgabe übernehmen würden, insbesondere dann, wenn der Imam der Moschee nicht die kulturellen oder sprachlichen Kompetenzen besitzt oder auch unter Zeitmangel leidet , um diese Aufgabe gewissenhaft übernehmen zu können.

2. Falle: Du bist noch nicht lange genug Muslima

Lasst uns das Kind beim Namen nennen: Die meisten Konvertiten haben bereits etwas sexuelle Erfahrung gesammelt vor ihrer Konversion und einige verlassen vielleicht sogar beim Eintritt in den Islam eine Beziehung zu einem anderen Menschen. Aus diesem Grund fühlen viele der Konvertiten ein großes Bedürfniss ihre körperlichen Bedürfnisse in einer Ehe zu befriedigen. Neben ihrem eigenen Drang, werden diese oft zusätzlich von der muslimischen Gemeinde regelrecht bedrängt möglichst ohne Verzug zu heiraten, damit sich diese im Islam festigt und geschützt ist vor unehelichem Geschlechtsverkehr (arab. Zina). Denn es hherrscht der Gedanke bei vielen Muslimen, dass nur ein guter Ehemann nötig sei, um diese neue Muslima zu festigen. Zwar ist dies ein nobler Gedanke, jedoch kann es manchmal nach hinten losgehen.
Interkulturelle Ehen und ihre Besonderheiten folgen als nächstes. Zunächst ist es allerdings wichtig, dass eine neue Muslima sich selbst findet, die Religion lernt und sich festigt, bevor sie einen Partner fürs Leben aussucht. Auch wenn wir das gerne leugnen, gibt es da draußen verschiedene Verständnisse des Islams und verschiedene Individuen verstehen den Islam manchmal ganz anders und bevor man heiratet, sollte man sich zunächst klar machen, wie man selbst die Religion versteht. So mag der eine Konvertit eher einer sufistischen Gruppe zugeneigt sein und ein anderer wiederum eher mit der Salafi-Bewegung sympathisieren. Verschiedene Menschen können verschiedene Verständnisse haben. Natürlich können wir jetzt über die pros und kontras all dieser Gruppen diskutieren, jedoch muss am Ende des Tages jeder von uns, insbesondere Konvertiten, die ja von Haus aus keiner speziellen Gruppe oder islamischen Denkrichtung anhängen, sich bilden und lesen und dem folgen, was er/sie für wahr erkannt haben möchte.
Manchmal lernt ein Konvertit ein spezielles Verständnis des Islams kennen und glaubt das sei “der Islam”, nur, um dann nach einiger Zeit in einer anderen Stadt auf eine andere Interpretation des Islams zu stoßen und zu erkennen, dass wir die Muslime doch nicht so homogen sind wie vorher angenommen und es eine große Vielfalt an Verständnissen und Interpretationen gibt. Die Frage nach der Korrektheit dieser soll hier nicht besprochen werden, sondern nur auf eine Realität hingewiesen werden. Und es ist durchaus möglich, dass ein Kovertit sich anfangs mit einem Verständnis des Islams beschäftigt und nach einer Weile einen anderen Prediger oder Gelehrten entdeckt und sich für sein Verständnis, welches sich teilweise stark vom ersten Verständnis unterscheiden kann, ändert.  Dies soll nicht bedeuten, dass ein Konvertit alle möglichen Sekten und Gruppen ausprobieren soll, sondern  dies soll lediglich darauf aufmerksam machen, dass viele Konvertiten im Laufe der Zeit realisieren, dass sie vielleicht durch eine bestimmte Moschee den Islam auf eine bestimmte Weise kennengelernt haben und später durch weiteres Studium erkennen, dass vieles was sie für islamisch hielten eher aus dem kulturellen Hintergrund ihrer Moschee entsprang oder gar dem Islam widerspricht. Dein Verständnis des Islams, gerade am Anfang, entwickelt sich noch und du solltest Dir diese Zeit nehmen, bevor Du Deinen Ehepartner wählst.
Ein weiteres Problem in diesem Zusammenhang ist, dass viele Konvertiten sich noch mitten in schmerzvollen Auseinandersetzungen mit ihren Familien befinden, die oftmals große Probleme mit dem Übertritt ihres Kindes zum Islam haben. Die neuen Muslime fühlen sich oft einsam, verlassen und verstoßen. Oberflächlich betrachtet könnte man annehmen, dass es das Beste wäre schnell in eine muslimische Familie einzuheiraten, um so einen quasi Ersatz für die eigene Familie , von der man verstoßen wurde, zu haben. Doch birgt dies auch eine große Gefahr: Zum Einen stehen junge Ehen oft am Anfang vor großen Schwierigkeiten und um diese zu bewältigen sollte man sich nicht unbedingt in einer emotional geschwächten Situation befinden, in der sich oft diese neuen Muslime aufgrund der Konflikte mit ihrer leiblichen Familie, befinden. Außerdem könnte es sein, dass sich diese neuen Muslime in der Hoffnung auf Trost übereilt in eine Ehe stürzen, nur um später festzustellen, dass der Ehepartner garnicht zu ihnen passt und sie zu voreilig entschieden haben. Diese Gefahr darf nicht unterschätzt werden.
Letztlich konvertieren viele Frauen aufgrund ihrer Partnerschaft zu einem muslimischen Mann, welcher zumindest nach deutschem Maßstab sehr religiös wirkt, jedoch merken viele Konvertitinnen, wenn sie sich näher mit dem Islam beschäftigen und selber religiöser werden, dass ihr vermeintlich religiöser Partner ein sehr unislamisches Leben führt und kaum die Religion praktiziert. Oft verlassen diese dann den Partner, um einen den Islam richtig praktizierenden Partner zu finden.

Lösung:

Konzentriere Dich zunächst auf Dich selbst. Versuche Deine familiären Probleme einigermaßen in den Griff zu kriegen und versuche ein paar gute Freunde zu finden, die für Dich da sind. Anstatt nur zu lesen oder Dir Vorträge im Internet anzuhören,  solltest Du rausgehen und Dich mit Schwestern real treffen und mit ihnen Unterrichte oder islamische Seminare besuchen. Verschiedene religiöse Lehrer und Freunde kennenzulernen öffnet den Konvertiten oft die Augen und zeigt denen oft wie vielfältig die islamische Community ist. Finde eine Schulter zum ausheulen und anlehnen, eine Gruppe von Schwestern, die für Dich da sind und für die Du da bist. Es kann sehr schwer sein mit den unbefriedigten sexuellen Bedürfnissen umzugehen, aber versuche mit der euphorischen Iman-Phase, die man als neuer Muslim hat und mit ein paar dich ablenkenden Freundinnen, diese Zeit zu überbrücken, bis Du gefestigt bist. Besuche regelmäßig ein paar islamsiche Unterrichte in der Moschee. Wenn Du mal jemanden findest, der Dich interessiert, dann behalte ihn vorerst im Hinterkopf und kümmere dich um Dich selbst.

3. Falle: Das Unterschätzen der Herausforderungen einer interkulturellen Ehe

Du praktizierst nun also den islam und hast auch ein gewisses Basiswissen darüber und nun bist Du bereit für die Ehe. Und du interessierst Dich auch für einen gewissen Mann – wahrscheinlich einer dieser großen, hübschen Brüder mit dunklem Teint. Viele Schwestern stürzen sich in eine Interkulturelle Ehe ohne auch nur eine Idee darüber zu haben, was ihr zukünftiger Ehemann von seiner Ehefrau erwartet. Diese Schwestern nehmen unterbewusst einfach an, dass Ihr Ehemann eine Reflektion des edlen Charakters und Verhaltens unseres geliebten Propheten (saw) haben wird. Das Ergebnis davon ist, dass nicht selten Schwestern von Islam abfallen, nachdem sie schreckliche Erfahrungen in einer unglücklichen Ehe gemacht haben mit Respektlosigkeit, extreme Kontrolle und sogar Misshandlung. Denn genau die Person von der sie erwarteten, dass diese ihnen Sicherheit und ein warmes Hein bietet, sie von ihrem unislamischen Elternhaus in ein muslimisches Heim führt, verwandelt nicht selten ihr Leben in eine Hölle auf Erden aufgrund seiner eigenen kulturellen Engstirnigkeit.
Manchmal sind zwei Eheleute auch derart inkompatibel, dass ihre Ehe ein ewiger Wechsel von Konflikten und Vorwürfen ist; Dabei ist keiner der beiden Schuld an der Misere, denn sie sind einfach zu verschieden, um miteinander harmonisch zu leben. Sogar zu Zeiten unseres geliebten Propheten (saw) gab es kulturelle Unterschiede zwischen den Leuten aus Madina and Mekka, welche zu ehelischen Auseinandersetzungen führten. Das waren Unterschiede zwischen lediglich zwei verschiedene Städten innerhalb Arabiens.  Stell Dir nun zwei Menschen vor, die von ganz verschiedenen Kontinenten kommen, deren Lifestyle und Kutlur sich sehr viel weiter unterscheiden können.
Eine interkulturelle Ehe steht in jedem Fall vor gewissen Herausforderungen, sogar wenn die Ehepartner sich gegenseitig respektieren, lieben und viel gemein haben. Zum Einen sind da natürlich die Familienangehörigen mit denen man auskommen muss. Auf der anderen Seite gibt es auch das Phänomen, dass von den Konvertinnenen und manchmal auch von ihren Ehemännern und deren Familienangehörigen erwartet wird, dass sie ihre gesamte böse, westliche Kultur und Identität aufgeben und komplett die Kultur des Ehemannes adaptiert. Die Wahrheit ist, dass jede nationale Kultur ihre guten und schlechten Seiten haben und egal wie religiös eine Person auch sein mag, kann sich diese nicht gänzlich dem Einfluss des Ortes und der Kultur, in der er sozialisiert wurde, entziehen. Diese beeinflusst dann auch maßgeblich seine Vorstellung von Ehe und Beziehung. Nur weil ein Land mehrheitlich muslimisch bevölkert ist, bedeutet dies noch lange nicht, dass alle Aspekte der Kultur islamisch sind und andersherum ebenfalls. Nur weil ein Land mehrheitlich nicht-muslmisch bevölkert ist, bedeutet dies nicht, dass alle Aspekte der Kultur unislamisch und schlecht sind. Sogar der Prophet (saw) lobte gewisse Aspekte der römischen und vorislamischen Kultur der Araber.
In einer schlechten interkulturellen Ehe finden sich Konvertiten nicht selten in der Situation wieder, dass sie gezwungen werden ihre eigene Identität gänzlich aufzugeben und eine fremde anzunehmen. Manchmal versucht der Ehemann seine Frau von ihrer Familie zu entfremden. Einige Männer geben sich wenig Mühe Kontakt mit der Familie der Frau zu pflegen, sprechen schlecht über ihre Familie und rechtfertigen dies damit für sich, dass dies ja Ungläubige seien. Er könnte versuchen sie in eine gute arabische/türkische/kurdische/afrikanische/afghanische Frau umzuwandeln und missachtet dabei, dass seine Forderungen und Erwartungen mehr kulturell als islamisch sind. Viele Frauen werden depressiv, wenn sie dieses fremde Leben führen in ständiger Opferung ihrer Persönlichkeit und Identität.
Zusätzlich ist es wichtig zu erwähnen, dass viele Konvertitinnen unter dem Stigma der “Unreinheit” leiden, welches sie glauben zu haben, durch ihre vorehelichen Beziehungen vor ihrer Konversion zum islam. Viele Schwestern fühlen sich deswegen schlecht und unzulänglich als Muslima aufgrund ihrer Vergangenheit. Dies ist natürlich ein komplett unislamsiches Konzept und falsch, aber nichtsdestotrotz existiert dieses Denken. Eine konvertierte Frau könnte, wenn sie für ihr exotisches, westliches Aussehen geheiratet wurde und der Mann sich an sie gewöhnt hat und der Reiz ihrer Schönheit aus seiner Sicht abnimmt, vor dem Problem stehen, dass dieser Mann, genau dieses Sentiment nutzt, um seine Frau Vorhaltungen zu machen und ihre Unsicherheit ausnutzen, um irgendwelche Forderungen durchzusetzen.

Lösung:

Denke gut darüber nach, ob Du jemanden heiraten willst, der nicht im selben Land und der selben Kultur aufgewachsen ist wie du. Die Herkunft der Eltern und die Nationalität spielt nicht so eine große Rolle. Viel mehr geht es darum in welchem Land jemand sozialisiert wurde. Sei Dir darüber im Klaren, wie deutsch/europäisch du bist. Du wirst warscheinlich merken, dass Du doch deutscher bist als du angenommen hast, bevor Du in Berührung kamst mit der islamischen Gemeinde und ihren vielen verschiedenen ethnischen Gruppen und Kulturen. Und das ist vollkommen in Ordnung.  Verstehe, dass alle Muslime – ob konvertiert oder in eine muslmische Kultur geboren – zu einem gewissen Anteil auch Menschen ihrer nationalen Kultur sind. Der Beste unter ihnen ist derjenige, der die halal-Aspekte übernommen hat und die unislamischen Askpekte der Kultur abgelegt hat. Du wirst aber nie einen “nur-Muslim” treffen, denn so etwas gibt es nicht.
Da in vielen Kulturen so viel Wert auf die Jungfräulichkeit gelegt wird,  sollte eine konvertierte Frau niemals einen Mann heiraten, der ihr das Gefühl gibt, er opfere für sie seinen Anspruch auf Jungfräulichkeit und sie sei ihm deswegen etwas schuldig oder zumindest zum Dank verpflichtet, als sei es ein Gefallen, den er ihr damit tut. Ebenfalls sollten alle Alarmglocken angehen, wenn der Anwärter ein wenig zu viel von ihrem “schönen deutschem/europäischen Aussehen” faselt. Weiterhin ist ein es ein Warnzeichen, wenn ein Mann zu sensibel ist, wenn es um die Vergangenheit einer konvertierten Schwester geht. Hiermit soll nicht gesagt werden, dass man über die gesammelten Erfahrungen in anderen Beziehungen frei sprechen sollte, denn das würde jedem Mann verunsichern und ein schlechtes Gefühl vermittteln. Es geht viel mehr darum, dass wenn ein Mann insgesamt unnatürlich reagiert, wenn es mal zur Sprache kommt und er z.b. extrem grübelt oder zu sehr nachhakt, es den Anschein macht, dass er damit ein sehr großes Problem hat und dies sollte jede Schwester als mögliches Konfliktpotenzial  erkennen. Nichtsdestotrotz können inerkulturelle Ehen erfogreich und sehr bereichernd sein, aber es benötigt Arbeit. Als Frau in einer Ehe bist Du verletzbar, da die Authorität in einer Ehe auf der Seite des Mannes liegt. Du befindest dich in einer Position, wo ein schlechter Mann dies ausnutzen und Dich  mit Schuldgefühlen und durch den Missbrauch seiner Authorität in eine sehr unangenehme Lebenssituation bringen könnte.  Deswegen wende dich sofort von Anwärtern ab, die Zeichen von Abscheu gegenüber Deiner Herkunft und Kultur zeigen oder dir das Gefühl geben, dass sie dich verändern wollen. Heirate einen Mann, der dich verstehen will und der seine Authorität als Verantwortung sieht und nicht als Auszeichnung. Heirate keinen Mann, der wegen deiner Herkunft Minderwertigkeitskomplexe hat oder der den Anschein macht zu sehr dein europäisches/deutsches Aussehen zu mögen und sich damit brüstet. Heirate keinen Mann, der deine Familie nicht respektiert und versucht dich von ihnen wegzuziehen, denn dieses Problem wird sich verzehnfachen, wenn ihr erstmal Kinder habt. tatsächlich solltest Du jemanden heiraten, der dir dabei hilft deine familiären Konflikte zu lösen oder dir zumindest dabei hilft den Kontakt nicht ganz zu verlieren. Letztlich solltest du auf der Hut sein vor Muttersöhnchen, denn es besteht die Chance, dass die Mutter noch viel tiefer in ihren kulturellen Vorstellungen feststeckt und dann Dich über ihren Sohn in kulturelle, einengende Ketten legt.

4. Falle: Er ist ein echter Ehebetrüger/Playboy der möchte, dass Du seine geheime Zweitfrau bist

Ein weiteres gewichtiges Argument sich einen guten Wali zu suchen, ist, dass dieser gleich die Ehebetrüger, Playboys und Aufenthaltsgenehmigungen-Jäger abweisen kann, welche nicht wirklich an einer ernsthaften Ehe interessiert sind sondern sich nur ein paar Vorteile verschaffen möchten.  Die zwei Hauptgründe, wieso viele Männer eine Konvertitin Heiraten mit dem Hintergedanken diese wieder zu verlassen, sind die folgenden zwei: 1. Sie heiraten eine Konvertitin mit entsprechender Staatsangehörigkeit, um eine Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. 2. Sie suchen eine gutgläubige Konvertitin mit der sie sich wärend ihres vorübergehenden Aufenthalts, z.B. für ein Studium, Schule oder Arbeit, ihre Zeit versüssen können. Dieser wird sie kurzer Hand verlassen, sobald sein Aufenthalt hier vorrüber ist und er in seine Heimat zurückkehrt, um ein “anständiges Mädchen” von dort zu heiraten oder sobald er eine Aufenthaltsgenehmigung erhält und er dann eine Frau aus seiner Heimat importieren kann.  Solche Männer werden die tollsten Versprechungen machen wie z.B. dass er Dich unbedingt seinen Eltern in der Heimat vorstellen möchte und manch einer würde vielleicht sogar Kinder mit Dir zeugen, um Dir die Ernsthaftigkeit der Ehe vorzutäuschen, nur um dich dann dennoch einfach in einer Nacht und Nebel Aktion zu verlassen sobald er sein Ziel erreicht hat oder seine Familie in der Heimat entsprechenden Druck ausübt “das europäische Flittchen und ihr Kind” endlich zu verlassen, um ein von Mama ausgesuchtes Mädchen aus der Nachbarschaft zu heiraten. Solche Männer vergessen dann ganz schnell Frau und Kind ohne auch nur eine Sekunde lang zurückzublicken.
Dann gibt es noch den Typen, der bereits verheiratet ist, aber dich als Zweitfrau nehmen möchte. Dies ist per se zwar nichts verwerfliches, jedoch möchte dieser Dich als geheime Zweitfrau nehmen, ohne, dass seine Erstfrau auch nur etwas von seinen Absichten ahnen dürfte.  Er ist sofort bereit die Nikah mit Dir zu vollziehen und eine Beziehung mit Dir zu führen, ist aber nicht bereit sich aufzuraffen und sich mit den Auswirkungen auf seine derzeitige Familie, die diese Zweitehe unausweichlich mit sich bringen wird, auseinanderzusetzen.  Wenn Du ihn danach befragst, wird er Dir ständig versprechen, dass er es seiner Frau “zum richtigen Zeitpunkt” , d.h. später, sagen wird. Er lässt Dich in Deiner Stadt oder Deinem Land, geht selber zurück in die Stadt seiner Erstfamilie und verspricht Dich sobald wie möglich zu sich zu holen – später.  Er wird seinen Geschwistern und Eltern von Dir erzählen – später.  Er kommt, um Dich und das zu erwartende Baby zu sehen – später.  Er war sehr schnell, wenn es darum ging Dich zu heiraten, aber nun macht er sich rar und läuft ständig weg und weicht aus.  Wenn er dann doch letztlich die Bombe platzen lässt und allen von Dir erzählt wird Deine ursprünglich romantische, suesse, geheime Ehe plötzlich ziemlich bitter, ausgelöst durch den öffentlichen Druck und die negativen Emotionen zwischen Dir, ihm und seiner Erstfrau. Entweder kommt er mit der Situation nicht klar und lässt sich von Dir scheiden oder er behält Dich, wird aber zusehends immer gestresster und bereut die Ehe mit Dir jemals eingegangen zu sein. Es könnte auch sein, dass er Dich einfach geheim weiterhält und sich von dir sowohl körperlich als auch Emotional distanziert. Du wirst in so einer Situation viele Deiner Rechte als Ehefrau verlieren. Ausserdem bedenke, dass es ihm doppelt so leicht fallen würde sich von Dir scheiden zu lassen, wenn niemand von eurer Ehe wüsste.

Lösung:

Ehebetrüger und Playboys können oft entlarvt werden, indem man sie auffordert ihren Eltern vorgestellt zu werden. Fordere sie also stets gerade heraus auf, dass Du die Eltern des Anwärters kennenlernen möchtest. Wenn er dies ablehnt oder fadenscheinige Ausreden bringt, dann solltest Du Dich nicht weiter auf ihn einlassen. Im Zweifel erkläre, dass Du auch bereit bist in seine Heimat mit ihm zu fahren und dass es eine Bedingung für Dich ist die Familie kennenzulernen, bevor Du die Ehe konsumierst (d.h. den ehelichen Geschlechtsakt vollziehst). Stelle dies vor der Eheschließung zweifelsfrei klar, sodass er seine Ernsthaftigkeit unter Beweis stellt, indem er Dir die Familie vorstellt, bevor er die Früchte der Ehe geniessen darf.  Frage ihn nach seinem Aufenthalts-Status und was seine Pläne in dieser Hinsicht sind. Frage ihn wo er in Zukunft leben möchte und wie er ggf. plant für deinen Aufenthalt dort zu sorgen. Es ist ratsam, dass ihr mit dem Kinder kriegen wartet, bis ihr beide eine unbefristete Aufenthaltsgenehmigung für euren Wohnort (Land) habt. Lehne in jedem Fall eine geheime Ehe ab – egal ob als Erst- oder Zweitfrau.
Wenn Du einen bereits verheirateten Mann heiraten möchtest und seine Zweitfrau werden willst, dann bitte ihn darum seine Erstfrau treffen zu dürfen und stelle sicher, dass sie bescheid weiss – oder besser noch – mit der Mehrehe einverstanden ist. Einige Menschen denken, dass eine Erstfrau nie mit einer Mehrehe einverstanden sein könnte, aber das kann sie durchaus sein. Und jeder Mann, der seiner Erstfrau die Neuigkeit über seine zweite Ehe erst am Tage der Eheschliessung mit der Zweitfrau mitteilt, ist warscheinlich ein Mann der es gewohnt ist, viele Geheimnisse zu haben. Außerdem möchtest Du ja auch nicht am Ende geschieden werden, weil seine Erstfrau es doch nicht so gut verarbeitet wie er es sich ausgemalt hatte. Denn, wer weiss. wie gut oder schlecht die Idee der Mehrehe von ihm durchdacht wurde. Deswegen solltest Du Dir am Besten selbst ein Bild davon machen und unbedingt einmal mit seiner Erstfrau darüber sprechen. Natürlich mag dieser Rat nun einige verwundern, aber es gibt durchaus Frauen, die mit einer Mehrehe nicht nur einverstanden sind sondern ihre Männer sogar in ihrer Absicht unterstützen. Außerdem ist er ein Mann der Integrität, wenn er so offen und direkt über seine Absichten mit seiner Frau spricht. Der Respekt, den er durch seine Ehrlichkeit, seiner Erstfrau zeigt, ist letzlich der Respekt, den er Dir als Ehefrau zeigen wird. Und wenn seine Erstfrau für den Rest eures Lebens verbittert sein würde, würden diese Emotionen auotmatisch auch Dich, Deinen Ehemann und eure Beziehung negativ beeinflussen; Der dadurch zu erwartende Stress in der einen Ehe löst sich ja dann nicht einfach in nichts auf, sobald er dann bei Dir ist. Viel mehr wird er seine Probleme mit seiner Erstfrau und den ganzen Stress immer stets mit zu Dir bringen. Wenn er sprachlos oder ablehnend reagiert, wenn Du ihn mit dem Wunsch seine Erstfrau zu sprechen konfrontierst, dann sollten bei Dir die Alarmglocken läuten.  Wenn er Dir sagt, dass er ihr davon erzählte, dann bitte Ihn um Kontaktdaten, damit Du sie kennenlernen kannst oder Du zumindest von ihr persönlich bestätigen lassen kannst, dass sie bescheid weiss. Und selbstverständlich solltest Du nicht vergessen ihr eine Einladung für die Hochzeit zukommen zulassen.

Gutes gelingen, liebe Schwester!

Kurzgeschichte: Von einer weisen Schwiegertochter

Die Schwiegermutter sprach voller Dankbarkeit zu ihrer Schwiegertochter: “MashaAllah! Du hast in 10 Tagen als Ehefrau das vollbracht, was ich als Mutter in 30 Jahren nicht schaffte. Endlich gehört mein Sohn zu jenen, die regelmäßig in Allahs Haus gehen, um zu ihrem Herrn zu beten. Möge Allah Dich segnen.” Und als die Schwiegertochter sah, dass sich die Augen der gottesfürchtigen Frau mit Tränen füllten, schämte sie sich und ohne lange nachzudenken antwortete die Schwiegertochter: “Oh liebe Schwiegermutter, lass mich Dir eine kurze Geschichte erzählen. Einmal lag auf einem Feld ein großer Fels, welcher die Arbeiter störte. Sie fragten sich, wie sie diesen massiven und sehr schweren Fels wohl beseitigen könnten. Da kam ein großer und kräftiger Mann, welcher hilfsbereit vorschlug den Felsen für sie zu zerkleinern, damit die Arbeiter den Stein aus dem Weg räumen und ihre Arbeit auf dem Feld fortführen könnten. Der hilfsbereite Mann holte eine große Axt und fing an unermüdlich mit festen Schlägen auf den harten Fels einzuschlagen. Er tat dies mit großer Beharrlichkeit ohne auch nur das geringste Wort der Klage zu äußern bis er entkräftet nach 99 Schlägen eine Pause einlegte, um wieder etwas zu Kräften zu kommen und den Fels dann weiter zu bearbeiten. Da kam ein anderer Mann vorbei, welcher sah wie müde der große Mann war und wollte ihm helfen, was er sodann auch tat. Gleich beim ersten Schlag mit der Axt zerbröselte der große Fels in viele kleine Teile und unter dem Stein kam ein wertvoller Schatz zum Vorschein. Die Arbeiter stritten nun, wem der Schatz zugesprochen werden sollte. Die einen sagten, dass der Schatz dem ersten Helfer zugesprochen werden sollte. Ein paar andere Arbeiter waren der Ansicht, dass der Schatz dem zweiten Helfer zugesprochen werden sollte bei dem der Stein letztlich auch zerbrach. Letztlich kam der Besitzer des Grundstücks hinzu, um den Streit zu schlichten und da es sich um sein Land handelte war es auch sein gutes Recht zu entscheiden. Und der Besitzer des Grundstücks sprach ein gerechtes Urteil: “Der erste Mann mit den 99 Schlägen hat die meiste Arbeit geleistet und somit gehören ihm 99% des Schatzes und 1% gehören dem zweiten, entsprechend seines Anteils an der Arbeit.“ Jetzt wurde aus dem tränenden Gesicht der Schwiegermutter ein lächeln so hell wie der Sonnenschein. Die Schwiegertochter sagte weiter: “Werte Schwiegermutter, wenn nicht deine jahrelange Vorarbeit und deine Bittgebete zu Allah gewesen wären, wären wohl auch alle meine Anstrengungen fruchtlos geblieben.” Die Schwiegermutter umarmte sie herzlich und voller Liebe für ihre bescheidene Schwiegertochter und freute sich. SubhanAllah! Mit schönen Worten kann man viele Herzen gewinnen und verliert dadurch nichts. Im Gegenteil man gewinnt so viel!

“…So zieht eine Lehre daraus, o die ihr Einsicht habt!” (Sure 59:2)

Kurzgeschichte: Die Suche nach der perfekten Frau

Eines Tages traf Ilyas beim Einkaufen einen alten Freund, welchen er schon seit längerer Zeit nicht mehr gesehen hatte. Ilyas erzählte seinem Freund voller Freude über seine Absicht bald zu heiraten und dass er es kaum erwarten könne endlich mit seiner Ehefrau zusammenzusein.

„Was ist mit Dir, hast Du nie ans Heiraten gedacht?“, fragte Ilyas seinen Freund im Anschluss.

Doch sein Freund antwortete nur mit ruhiger Stimme: „Natürlich dachte ich einst daran zu heiraten. In meiner Jugend war ich sogar sehr bestrebt danach. Ich sehnte mich nach keiner anderen Sache so sehr wie danach die perfekte Frau zu finden.” Und der alte Freund atmete tief ein und erzählte mit nachdenklicher Stimme: “Zuerst reiste ich nach Damaskus, um nach ihr zu suchen, wo ich eine wunderschöne Frau traf. Sie war anmutig, liebenswürdig und sehr religiös, aber ihr fehlte es an weltlicher Bildung und aus diesem Grund lehnte ich sie ab und zog weiter. Dann reiste ich durch viele Länder und kam letztlich nach Kabul, wo ich eine schöne Frau traf, die religiös und weltlich äußerst gebdildet war. Sie war großartig in vielerlei Hinsicht, aber wir teilten nur wenig gemeinsame Interessen. Ich lehte auch sie ab und abermals zog ich weiter. Auf der Suche nach der perfekten Frau bereiste ich die ganze Welt und traf viele Frauen. Schöne, gebildete und sympathische…“.

„Und?“, fragte ihn Ilyas neugierig, obwohl er dabei ein ungutes Gefühl hatte, denn sein Freund wirkte jetzt irgendwie schwermütig. Doch Ilyas wollte jetzt unbedingt wissen was geschehen war: „Hast du eine Frau gefunden?“

„Ja, ich habe Sie gefunden.“, antwortete sein Freund und hielt eine Weile inne ohne weiterzuerzählen. Man sah ihm an, dass er zwar körperlich anwesend, aber in Gedanken bereits weit weg war – warscheinlich an einem sehr entfernten Ort.

„Nachdem ich solange gereist war, kam ich nach Kairo und fand sie endlich nach einer anstrengenden und langen Suche. Doch sie war die Mühe wert gewesen. Sie war schön, anmutig und sowohl in religiöser als auch in weltlicher Hinsicht gebildet und engagiert. Sie entsprach vollkommen meinen Erwartungen. Genau Sie war es nach der ich die ganze Zeit gesucht hatte. Ich wusste, dass ich die perfekte Frau gefunden hatte.“

„Warum hast du sie dann nicht geheiratet?“, fragte Ilyas ungeduldig.

„Sofort.“ sagte sein Freund, aber schüttelte dabei seinen Kopf und sagte mit leerem Blick und schwacher Stimme: „Doch, leider war diese Frau auf der Suche nach dem perfekten Mann.“

10 Tips für Muslime, die ein Kind erwarten

Die Aufregenden Neuigkeiten sind kaum durchgesickert und schon beginnt das vor Wonne überwältigte muslimische Ehepaar mit Planungen und Vorbereitungen für die bevorstehende Ankunft ihres kleinen Bündels purer Glückseligkeit: Der Nachwuchs. Obwohl der Grad der Aufgeregtheit und Nervosität maßgeblich davon abhängt, ob es das erste Kind ist oder ob es bereits eine von mehreren Schwangerschaften ist, ist es dennoch unweigerlich immer eine enthusiastische Zeit, wenn ein Paar ein neues Kind und damit eine neue elterliche Reise erwartet.

Schon seit Urzeiten gebähren Frauen erfolgreich. Jeder Mensch auf dieser Welt beweist, dass es einmal eine Mama gab, die vor langer Zeit ihn trug und nach 9 Monaten voller Phasen der Schwierigkeiten und Schwäche schließlich gebar.

“Und Wir haben dem Menschen seine Eltern anbefohlen – seine Mutter hat ihn unter wiederholter Schwäche getragen, und seine Entwöhnung (erfolgt) innerhalb von zwei Jahren –: „Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist der Ausgang.“” [Sure 31:14]

Und dennoch: Wenn eine Frau sich auf diese Reise begibt, auch wenn es nicht ihr erstes mal ist, wird sie überwältigt von einem Wechselbad sich manchmal widersprechender Gefühle – Euphorie, Angst, Hoffnung, Verzweiflung, Freude, Sorge, Aufregung und Unsicherheit… um nur ein paar zu nennen.

Diese neue Entwicklung fordert von den erwartenden Muslimen eine höhere Ebene der „Taqwa“ (Gottesfurcht) und volkommenes, unerschütterliches Tawakkul (Gottesvertrauen). In diesem Artikel sollt Ihr mit der Erfahrung einer Mutter,die diese Reise bereits einige Male hinter sich gebracht hat, vorbereitet werden:

1. Ratschlag: Wisse, Du bist nicht die einzige, der das Angst macht!

Wenn Du dich dabei ertappst wie Du unentwegt Dir vorstellst wie schwierig die Geburt werden könnte und wie schwierig es sein wird für ein Baby zu sorgen, dann sei ganz beruhigt und wisse, dass alle Frauen, die ein Kind erwarten, genau die gleichen Gedanken und Gefühle befallen. Niemand wird als “die perfekte Mutter” geboren. Tatsächlich gibt es “die perfekte Mutter” garnicht. Jede Mutter, die jemals gelebt hat, machte Fehler und lernte aus eben diesen Fehlern. Die meisten hatten ziemlich miese Tage wärend ihrer Schwangerschaften und Übelkeit oder körperliche Schmerzen sie zum Weinen brachte; wenn ihre Füße im 9. Monat der Schwangerschaft anschwollen und das Stehen oder Gehen zum Alptraum wurde; wenn Sie die abscheulichsten Dinge sagte wärend eine Stimmungsschwankung, oder wenn sie das Gefühl überwältigte die Schwierigkeiten des Mutterwerdens nicht durchstehen zu können. Du bist nicht allein!

2. Ratschlag: Bitte um Vergebung

Erwartende Mütter fühlen sich schuldig wegen Ihres häufigen Klagens über Schmerzen, Ermüdung und Schwäche. Sie haben ein schlechtes Gewissen, weil sie mürrisch sind wegen ihrer fehlenden Stärke; weil sie sich über den Umstand beklagen nicht ihren Interessen und Hobbies nachgehen zu können. Und sie fühlen sich schuldig, dass sie die Angst vor der Zukunft überwältigt. Sie fühlen sich schuldig, denn innerlich wissen sie, dass Sie von Allah gesegnet wurden, indem Allah ihnen eine Kind schenkte mit einer sich gut entwickelnden Schwangerschaft. Sie wissen, dass es Millionen Frauen gibt, die nicht empfangen können und die ein Arm und ein Bein dafür geben würden in ihrer Position zu sein – und dennoch können sie sich dem nicht entziehen sich manchmal hoffnungslos, einsam, weinerlich und gänzlich miserabel zu fühlen.
Sei Dir darüber im Klaren, dass Dein Körper gerade die größtmögliche Veränderung durchmacht – eine derartige Veränderung beinhaltet sowohl körperliche Umwälzungen als auch psychische: viel weinen, sorgen und jammern. Aber es gibt eine sehr effektive Art mit den damit verbundenen Schuldgefühlen umzugehen: Bitte Allah täglich um Vergebung (Istighfar und Tauba). Denn dadurch wird alles schlechte von Allah vergeben. Denke daran dies zu Deiner regelmäßigen Praxis zu machen durch die ganze Schwangerschaft hinweg. Lerne bestimmte Bittgebete der Vergebung und rezitiere sie viele male am Tag. Das ist ein starkes Mittel, um Allahs Wohlgefallen zu erreichen.

3. Ratschlag: Danke Allah

Mit einem Kind gesegnet worden zu sein ist wahrlich etwas für das wir dankbar sein sollten. Erinnere Dich selbst daran, dass Du gesegnet bist. Denn zu wissen, dass man fruchtbar ist, ist ein sehr positives, aufwertendes Gefühl für eine Frau. Erinnere Dich an die gefühlte Kränkung und Enttäuschung der unzähligen Frauen, die trotz langjähriger Ehe kein Kind empfangen oder gar gänzlich unfruchtbar sind. Der Schmerz dieser Frauen ist psychisch und emotional eine größere Herausforderung als ein paar Monate Schmerz, Schwäche und Übelkeit.
Sogar wenn Deine Schwangerschaft “ungeplant” oder “unerwartet” war – zwinge Dich dazu Allah zu danken für diese Gnade, denn ein frommes Kind ist eine der größten Quellen den Lohn Allahs noch zu vermehren, nachdem er diese Welt verlässt (z.B. durch die Bittgebete Deines Kindes für Dich). Ferner schaue ein wenig über den Tellerrand Deiner aktuellen Situation hinaus, indem Du zum Beispiel denkst: “In ein paar Jahren werde ich nichtmal mehr an diese Schmerzen und die Übelkeit denken, aber dafür – insha’Allah – die Gesellschaft meines wunderschönen Kindes genießen.” Also, remember that pious offspring is one of the major sources of continuous rewards for a Muslim even after death.

4. Ratschlag: Bilde Dich und bereite Dich vor

Erlange Wissen über Schwangerschaft und die Geburt. Dabei solltest Du nicht nur über die islamischen Richtlinien den Fiqh lernen, sondern auch medizinisches Wissen, was sich in Deinem Körper genau abspielt. Ebenfalls kannst Du Dich über die Entwicklung eines Kindes im ersten Lebensjahr informieren. Im Internet zu lesen ist, wenn man keine guten Bücher zur Hand hat, ein sehr effizienter Weg, um sich auf diesen Gebieten einführend zu bilden, unter der Voraussetzung, dass Du weise genug bist zwischen seriösen Fakten und useriösen Mythen unterscheiden zu können.

5. Ratschlag: Mache Dein Kind mit dem Koran vertraut

Wenn der Fötus voll gebildet ist, genau nach dem der 3. Schwangerschaftsmonat vollendet wurde, kann es bereits Geräusche von außerhalb des Körpers der Mutter warnehmen. Wärend Dein Baby in dir ist, erkennt und gewöhnt es sich vornehmlich an Deine Stimme. Das ist der Zeitpunkt bei denen medizinische Berater den erwartenden Eltern raten mit ihren Kindern zu sprechen als würde es bereits munter vor ihnen liegen. Das Baby erkennt sehr schnell die Stimmen von Menschen, die es oft hört – allen voran die der Mutter.
Nutze dieses exklusive, enge Verhältnis mit deinem ungeborenen Baby, welches verloren gehen wird sobald Deine Schwangerschaft vorüber ist. Rezitiere den Koran mit schöner Stimme und nimm Dir täglich Zeit dafür bis zum Tag der Geburt. Sobald der 4. Monat Deiner Schwangerschaft beginnt wird Dein Baby jedes einzelne Deiner gesprochenen Worte hören. Wenn eine Mutter spricht, wandern die akkustischen Schallwellen ihrer Stimme zum Baby, also stell Dir vor welch großartigen Effekt die melodische, sanfte Rezitation des Korans auf deinen Fötus haben würde. Teile Dir die Rezitaion so ein, dass Dein Kind den ganzen Koran von Deiner Stimme rezitiert hört vor der Austragung.
Zusätzlich solltest Du das Bittgebet (Dua) rezitieren, welches die Mutter of Maryam Bint `Imran (die Mutter von Isa [Aleyhi Salam]) machte als sie ihr Kind erwartete:

„Mein Herr, ich gelobe Dir, was in meinem Mutterleib ist, für Deinen Dienst freigestellt. So nimm (es) von mir an! Du bist ja der Allhörende und Allwissende.“ [Sure 3:35]

Mit dieser Dua kannst Du täglich deine Absicht erneuern, dass dieses Kind ein frommer Diener Allahs sein soll, welches sein Leben dem Dienste Allahs widmen wird. Du wirst erstaunliche Resultate sehen, wenn Du Dein Kind wärend der Schwangerschaft dem Dienste Allahs widmest sobald es sicher ausgetragen wurde und anfängt zu wachsen. Dieses Kind wird eine angeborene, besondere Liebe zum Koran und die Anbetung Allahs bereits von einem sehr frühen Kindheitsstadium entwickeln – inshaAllah!

6. Ratschlag: Sei geduldig

Der Prophet Muhammad (Allahs Segen und Friede auf ihm) sagte:

“[…]die Frau, die während der Schwangerschaft stirbt ist eine Märtyrerin.” [Hadithsammlung Ahmad]

Dies bedeutet zwangsläufig, dass Du wärend Deiner Schwangerschaft einem Kämpfer oder Arbeiter auf Allahs Weg ähnelst. Stell Dir das vor! Du bringst ein Leben auf diese Welt! Aber nicht nur eins. Aus Deinem Kind wird wieder Nachkommeschaft hervorgehen und so legst Du gerade den Grundstein für viele weitere Generationen Deiner Nachfahren, inshaAllah.
Die Schwierigkeit, die Du gerade erlebst, ist verbunden mit der enormen Bedeutung der Aufgabe, die Dir als Mutter auferlegt wurde – das gebären neuen Lebens und damit indirekt das Leben der gesamten nachfolgenden Menschheit! Kein wunder, dass Dich Angst, emotionale Aufruhr, Stimmungsschwankungen, Schlaflosigkeit, ständige Übelkeit, Aufgeblähtsein und in der letzteren Phase auch hemmende Unbeweglichkeit plagt.
Geduldig zu sein bedeutet zu versuchen keine üblen und negativen Dinge zu sagen. Nicht zusammenzubrechen und das Leben der anderen nicht negativ zu beeinflussen, und die Anbetung und der Gehorsamkeit gegenüber Allah aufrecht zu erhalten, trotz der schwierigen Umstände.

7. Ratschlag: Lass Dich beraten

Die Wichtigkeit von schwesterlicher moralischer Unterstützung und Beratung darf nicht unterschätzt werden. Eine erwartende Mutter bringt es sehr viel von den vergangenen Schwangerschaften und Erfahrungen von Freunden und Verwandten zu hören und verbessert ihr Gefühl ungemein. Jedoch ist es sehr wichtig, wenn man mit anderen Frauen spricht und sich beraten lässt, seine persönliche Einzigartigkeit nicht gänzlich ausser Acht zu lassen. Allah hat Dich als einzigartiges Wesen geschaffen, und das bedeutet, dass nicht alles, was für jemand anderen sehr gut klappte, genau so gut bei Dir funktioniert.
Außerdem kann Dir jede Frau, die bereits mehrere male Schwanger war darüber berichten, wie jede Schwangerschaft mit einem neuen Baby sich anders anfühlt. Wenn Du schwer zu kämfen hattest mit Übelkeit und Erbrechen mit deinem Ersten Kind im Bauch, ist es möglich, dass bei Deiner zweiten Schwangerschaft starke Rückenschmerzen und ständige Müdigkeit die größten Herausforderungen darstellen. Letztlich ist es immer ein Weg zwischen Versuch und Irrtum, welche jede Mutter wärend der Schwangerschaft gehen muss und Du solltest das auch tun, um zu sehen, was Dir gut tut und hilft durch die Schwangerschaft zu kommen.

8. Ratschlag: Folge Deiner Intuition

Allah leitet seine rechtschaffenen Diener manchmal, indem er sie inspiriert etwas zu tun: Es kann sein, dass Allah Dir eine Idee oder einen Gedanken in Dein Herz legt oder dass Du über einen Artikel, ein Buch oder über ein Telefonat mit jemandem auf die Lösung eines Deiner Probleme kommst. Wärend es immer weise ist sich von älteren Damen, die das alles schon erlebt haben, Ratschläge zu holen, solltest Du nicht vergessen auch auf deine innere Stimme, deine Intuition und Dein Bauchgefühl zu hören. Du wirst dann erleben, dass oftmals Du selbst am Besten weisst, was Dir und Deinem ungeborenen Baby gut tut.

9. Ratschlag: Steh zu Deinen Entscheidungen

Wenn Du Dich einmal dazu entschieden hast einen Ratschlag von jemandem im Bezug auf Deine Schwangerschaft nicht zu befolgen, musst Du dich nicht schuldig fühlen. Du hast das Recht zu entscheiden und das zu tun von dem Du glaubst, dass es das Beste für Dich und Dein ungeborenes Kind ist. Und das beinhaltet die Wahl eines Artztes, eines  angemessenen Geburtshelfers und Art der Geburt (Hausgeburt oder Klinik, Wassergeburt, etc.).

10. Ratschlag: Fehler passieren

Der letzte, aber dennoch sehr wichtige Punkt ist, dass Du Dir im klaren darüber bist, dass Fehler normal sind und absolut in Ordnung. Wenn Du etwas falsches tust, richte Dich einfach wieder auf und lerne von dieser Erfahrung. Alle Mütter machen Fehler. Denn erst durch das Lernen wurden sie zu guten Müttern. Allah wird Dir diese Fehler vergeben, so lange Du zu ihm zurückkehrst in aufrichtiger Reue (wie im zweiten Punkt bereits erwähnt) und Gedenke immer Allahs wenn Du eine Entscheidung triffst, welche Dich und Dein Baby (geboren oder ungeboren) trifft. Es gibt keine Patentlösung, die für alle Mutter-Kind-Paare gleichermaßen passt. Jede Mutter-Kind Beziehung ist einzigartig und dementsprechend musst Du auch Deinen eigenen Weg finden Dein Kind aufzuziehen.
Die Geburt Deines Kindes wird, inshaAllah, das Ende der meisten Deiner körperlichen Beschwerden einleiten, aber gleichzeitig wird es einen neuen Dschihad (Anstrengung um Allahs willen) einleiten – das Pflegen und Sorgen für dein Kind rund um die Uhr. Mit jedem Tag, der verstreicht, mit jeder vergehenden Stunde wirst Du lernen, dass das festhalten an Allahs Seil Deine Aufgabe leichter machen wird. Jedes folgende Kind wird leichter zu versorgen sein als das vorige, denn Du hast dann bereits viel Erfahrung gesammelt. Bis eines Tages der Tag kommt an dem Du Dein Baby füttern und die Windel im halbschlaf wechseln kannst, ohne auch nur das Licht einzuschalten. Und dann kommt der Tag, inshaAllah, an dem Du mit einem Lächeln einer anderen schwangeren Schwester mit Deiner Erfahrung durch die “aufs und abs” der Schwangerschaft hilfst.

Möge Allah Dich und Dein ungeborenes Kind segnen, Schwester!

Ich möchte einen gläubigen Ehepartner, aber…

Die Ehe-thematisierenden Status-Meldungen, Bilder, Kommentare und Artikel bekommen in unserer Zeit die maximale Aufmerksamkeit und Likes in den Sozialen Netzwerken wie Facebook, Twitter, Instagram und der gleichen. Höchstwarscheinlich liegt es daran, dass fast alle jungen und auch alten Menschen ihre Emotionen, Beobachtungen sowie ihre schönen, schmerzhaften, hoffnungsvollen und/oder frustrierenden Erfahrungen bei diesem Thema haben. Dieses Thema scheint wirklich unter die Haut zu gehen und unser Interesse anzuziehen – Frauen und Männer gleichermaßen. Und nicht selten kann man beobachten wie Menschen ihre ganz eigenen, persönlichen Geschichten über Glück, Liebe und manchmal auch bittere Enttäuschung öffentlich teilen und manchmal geht das sogar soweit, dass selbst die Namen der Beteiligten öffentlich in den sozialen Medien verbreitet werden und damit in die ganze Welt.

Zweifellos ist die Ehe eine große und entscheidende Angelegenheit im Leben eines Muslims, welches von beiden Seiten betrachtet werden kann: Vom Standpunkt der Ernsthaftigkeit und vom Standpunkt des lockeren Spaßes. Wie man mit dem Thema umgeht hängt maßgeblich vom Alter, der Reife und Lebenseinstellung der Person ab.

„Ich möchte einen rechtschaffenen Ehepartner, aber…”, ist eine Einstellung, welche viele praktizierende Muslime einmal im Leben durchmachen. Dieses Dilemma, welches mit dieser Phrase oftmals eingeleitet wird, ist ein entsprechend häufig besprochenes Thema bei religiösen und sozialen Versammlungen in der muslimischen Gemeinde. Auf der einen Seite ist nahezu allen muslimischen Männern die bekannte Überlieferung des Propheten Muhammad (Allahs Segen und Frieden seien auf ihm) bekannt:

„Eine Frau wird aus vier (Gründen) geheiratet: Wegen ihres Wohlstandes, wegen ihrer Abstammung, wegen ihrer Schönheit oder wegen ihres Glaubens. Versuche eine wegen ihres Glaubens zu bekommen, so wirst du gesegnet sein.” (Hadithsammlung Muslim, Bukhari)

Und doch sind es nur wenige, die gewillt sind, sich hiernach zu richten.

Manche unserer religiösen Brüder warten darauf, dass sie zufällig auf eine Art leuchtende Märchenprinzessin in Abaya treffen. Dies liegt wohl daran, dass wie religiös Männer auch aussehen mögen, es nur wenige Männer gibt, die bei Alter und Aussehen bereit sind tatsächlich Abstriche zu machen. Auf der anderen Seite sind sie, jedoch, oftmals bereit Abstriche bei Religiösität, Wohlstand und Charakter zu machen.

Dieser Trend zeigt uns ganz deutlich einen anderen Teil unseres Inneren. Wir alle hören, lesen und sprechen immer wieder über den oben erwähnten Hadith, aber wie ernst ist es uns damit? Oftmals werden potenzielle Ehepartner abgelehnt mit dem Verweis auf fehlende charakterliche Kompabilität, aber der wahre Grund der Ablehnung ist etwas anderes.

Aber auch die Mentalität unter den Frauen in unserer Gesellschaft ist nicht anders. Auch sie tun das Gleiche, wenn es um die Wahl eines Ehepartners geht. Obwohl sie vielleicht eine religiöse Bildung genossen haben, sich islamisch kleiden und genau wie ihre Eltern sagen, dass sie einen rechtschaffenen Ehepartner möchten, sind es nur wenige, die wirklich dementsprechend handeln. Denn sobald ein Anwärter kommt, der z.B. von einer nicht prestige-reichen Familie kommt, dafür aber eine gute Religiösität und einen vorzüglichen Charakter besitzt, folgt auf den geäußerten Wunsch nach einem rechtschaffenen Ehepartner eine lange Liste mit “abers”. Und das obwohl auch den Frauen der folgende Hadith durchaus bekannt ist:

„Wenn einer zu euch kommt und heiraten möchte, wobei ihr mit seinem Dîn und Charakter zufrieden seid, dann verheiratet (eure Tochter mit) ihm; andernfalls wird sich Zwietracht und eine große Zerstörung auf der Erde verbreiten.“ (Hadithsammlung Tirmidhî)

Doch nur wenige Schwestern sind bereit danach zu handeln.

Frauen bevorzugen Männer aus Industrienationen, mit mehreren Universitätsabschlüssen, einem Ferrari und einem dick gepolsterten Bankkonto. Ist das an und für sich etwas schlechtes? Nein. Aber wenn diese Dinge bei Dir Priorität haben und es bei Dir zur Ablehnung von diversen guten Anträgen führt, dann hast Du ein Problem. Denn oft hat sich gezeigt, dass Frauen nach Jahren des vergeblichen Wartens auf den Märchenprinzen mit Reue zurückschauen auf die guten, frommen Anwärter, die sie in ihrer damaligen Ignoranz ablehnten.

Bedenkt die Geschichte eines der edelsten Propheten. Musa (Allahs Friede auf Ihm) hätte nie die Tochter des Mannes heiraten können, der ihm schließlich auch Arbeit bot, wenn der Vater der Frau den Besitz von Musa (Allahs Friede auf Ihm) zum Maßstab genommen hätte. Denn Musa (Allahs Friede auf Ihm) konnte weder mit großen Besitztümern trumpfen noch war zu dem Zeitpunkt zum Prophetentum aufgerufen worden. Er war nur ein ehrlicher und anständiger Mann und hatte nichts außer seinem Charakter vorzuweisen. Doch der Mensch mit Weisheit erkennt, dass genau das der wahre Besitz eines Mesnchen ist, und das einzige entscheidende Kriterium für die Wahl eines Schwiegersohns bzw. eines Ehepartners.

Die Ursachen dafür, dass erst sehr spät geheiratet wird oder dass Ehen letztlich nach der Trauung große Schwierigkeiten haben, liegen oft in uns selbst – nämlich in unseren unrealistischen Phantasie-Welt-Vortsellungen und viel zu hohen Ansprüchen. Die Wahrheit ist, dass wir befanden sind in einem materialistischen und oberflächlichen Denken. Und es scheint, dass dieses Denken uns nicht verlässt, trotz der Hadithe und den imponierenden Geschichten der Sahaba und ihren Ehen.

Frage Dich selbst, wie Du handeln würdest, wenn Du heute einen Antrag bekämest, der religiös betrachtet vielversprechend ist, aber mit den weltlichen Angelegenheit etwas zu ringen hat. Würdest Du den Antrag annehmen oder Dich abwenden? Am Ende des Tages bleibt die Frage der Priorität. Was ist Dir wirklich wichtig im Leben und entsprechend solltest Du Deinen Ehepartner wählen! Sei weise.

Nikah-Ehevertrag: Mündlich oder schriftlich?

Frage:

Kann der Ehevertrag mündlich geschlossen werden oder ist es notwendig ihn schriftlich zu machen?

Antwort:

Alles Lob gebührt Allah.

Verträge und Vereinbarungen, die Menschen untereinander schließen, zu verschriftlichen ist eine Form der Formalisierung, aber es ist keine notwendige Bedingung für die Gültigkeit des Vertrags. Der Ehevertrag kann mündlich geschlossen werden, indem es ein Angebot durch den Wali oder Vormund der Braut (z.B. „Ich verheirate meine Tochter mit Dir”) und auf der Seite des Bräutigams die Annahme/Akzeptanz (z.B. “Ich akzeptiere”) gegeben ist. Dies niederzuschreiben ist keine Bedinung, aber dient dazu den Vertrag zu dokumentieren und bestätigen, was gerade in der heutigen Zeit eine nützliche Sache ist. Und Allah ist die Quelle der Hilfe.

(Weitere Informationen: Dieses Rechtsgutachten behandelt nur die Frage der Gültigkeit eines mündlich geschlossenen Ehevertrags. Auf unserer Website finden Sie auch einen Artikel, der alle notwendigen Bedingungen für die Gültigkeit einer Nikah behandelt.)

Quelle: Islamisches Rechtsgutachten der Fatwa-Website Islamqa.info vom Rechtsgelehrten Sheikh Muhammed Salih Al-Munajjid

6 Fehler, die nahezu jede Muslima auf dem Weg zur Ehe macht

  1. Einsamkeit, Frustration und Demotivation – Viele junge muslimische Frauen auf der Suche nach einem Ehepartner plagen diese Gefühle. Nicht wenige haben sogar jede Hoffnung verloren je die Liebe, Geborgenheit und Partnerschaft einer erfüllten Ehe zu finden.

Und bevor hier ein ellenlanger Jammer-Text entsteht, welcher der bösen Gesellschaft, dem engstirnigen Gemeinden oder auch den doofen Männern die Schuld zuschreibt möchte ich hier lieber über ein paar Punkte sprechen, durch welche die Schwestern aktiv etwas an Ihrer Situation verbessern können und damit Ihre Chance auf den idealen Partner für’s Leben.

Die folgenden Punkte beschreiben die 6 häufigsten Stolpersteine auf dem Weg einer Muslima in eine Ehe:

1. Problem: Eine Negative Einstellung – Es gibt dort draußen niemanden für mich

Es ist verblüffend welchen Einfluss unsere Gedanken auf unser Leben haben. Viele Schwestern belasten sich mit Glaubenssätzen wie “alle guten sind bereits vergeben” oder “ich bin nicht liebenswert” oder auch “ich werden niemals jemanden finden, der zu mir passt” und dadurch, dass Sie fest von diesen Sätzen überzeugt und dadurch vorprogrammiert sind, generieren Sie eine Wahrnehmung der Welt, die all diese Vorurteile bestätigt. Sie setzen voraus, dass es unmöglich für Sie ist einen Partner zu finden und damit suchen Sie nur noch nach Bestätigungen, die diesen Glaubenssatz bestärken. Damit werden diese Sätze zu selbsterfüllenden-Prophezeiungen. Diese Einstellung hat wiederum zur Folge, dass sich tatsächlich keine Möglichkeit in der Realität eribt einen Ehepartner zu finden. Nicht weil es diesen potenziellen Ehepartner da draußen nicht gibt, der genau auf eine Schwester wie dich wartet, sondern weil deine negative Einstellung dir von vornherein sagt, dass jede Bemühung einen Partner zu finden sowieso vergebens ist  oder wenn du mal auf einen potenziellen Ehepartner triffst du wieder nur nach Fehlern suchst, die deinem Glaubenssatz “oh nein, schon wieder so einer” entsprechen. Entweder kommt es also nie zu einem Treffen oder du übersiehst jede interessante Eigenschaft an deinen Anwärtern, da du Sie dir ja bereits im Vorfeld schlechtgeredet hast. Die Lösung dieses Dilemmas ist, dass du positiv denkst und die Hoffnung auf Allah setzt, das Beste erhoffst und alles in deine Möglichkeit stehende tust.

2. Problem: Zu sehr in der Vergangenheit leben

Damit Du bereit bist für eine Glückliche Ehe und  für eine Beziehung zu einem Menschen musst Du dich erst noch vom Balast der Vergangenheit befreien. Dies ist natürlich ein weites Feld und kann von Person zu Person in der schwere variieren. Auch die Lösungsansätze gehen von Aufarbeitung durch einfaches Nachsinnen über Vergebung bis hin zu einer Therapie bei einem Therapeuten. Dies erfordert oftmals viel Kraft , aber es ist sie defintiv Wert, damit Du dein Herz öffnen kannst für die richtige Person.

3. Problem: Unsicherheit

Vielen Schwestern ist es eigentlich gar nicht klar, was Sie eigentlich möchten. Viele junge Musliminnen schweben irgendwo zwischen Ihren Karrierezielen, Ihrem Wunsch nach einer ehelichen Partnerschaft, der Angst vor Veränderung und dem bequemen Status Quo. Und in dieser Unentschlossenheit liegt ihr eigentliches Problem. Die Lösung dieses Problems liegt darin, dass sich jede Schwester eine realistische Vorstellung Ihrer eigenen Zukunft machen sollte und Ihre kurzfristigen und langfristigen Ziele formulieren sollte. Dabei sollte auch bedacht werden, wo die Prioritäten liegen und wo man zu Kompromissen bereit ist. Ebenfalls sollte man eine klare und realistische Vision von den Eigenschaften des Wunschpartners haben. Wenn du nicht weisst, was du suchst oder wohin du willst, ist es unmöglich einen potenziellen “Mr. Right” überhaupt zu erkennen oder von Ihm erkannt zu werden, selbst dann nicht, wenn Ihr euch gegenüber stehen würdet und das führt uns auch zu unseren nächsten beiden Punkten.

4. Das Märchen vom Traumprinzen

Vergesst schleunigst das  Märchen vom Traumprinzen, der auf einem weissen Pferd angeritten kommt, um euch auf sein Traumschloss zu bringen. Der wird niemals kommen, denn es gibt Ihn garnicht. Wer auf den Traummann wartet, wartet in der Regel lange. Die Wahrheit ist, dass die allermeissten Menschen sogar niemals auf Ihn treffen, denn oft schätzt man eine Person erst richtig, wenn man mit Ihm durch die Höhen und Tiefen des Lebens gegangen ist. Die Lösung: Dies soll alles andere als ein Apell sein sich mit dem Erstbesten zufrieden zugeben. Im Gegenteil! Macht euch klar, worauf es wirklich ankommt bei eurem zukünftigen Ehepartner. Welche Qualitäten sollte er haben, welche Eigenschaften muss er haben. Sind euch vielleicht sein Charakter und eine mit eurer eigenen übereinstimmenden Einstellung wichtiger als Körpergröße und Augenfarbe?

5. Problem: Keine Zeit für die Liebe

Viele Schwestern sind in Ihrem Alltag so in Ihrem Beruf, der Familie, den Freunden usw. eingebunden und beschäftigt, dass dort überhaupt kein Platz für eine neue Person ist. Die Frage, die sich jede Frau stellen sollte, ist: Möchte ich wirklich heiraten und damit auch in Kauf nehmen, dass sich mein Leben durch eine Ehe womöglich erheblich verändert. Die Lösung des Problems: Die Schwestern müssen auch hier Prioritäten setzen und schauen was Ihnen wichtig ist und aussortieren, was überflüssig ist, um Platz in Ihrem Leben für einen Partner zu schaffen.

6. Problem: Isolation

Eine Schwester hatte bekannt, dass Sie buchstäblich seit Jahren keine sozialen Kontakte mehr gepflegt hat (bis auf Ihren engsten Familienkreis) und jedes gesellschaftliche Ereignis tunlichst gemieden hatte. Dabei brach Sie fast in Tränen aus, als Sie bemerkte, dass Sie die Religion nur als Vorwand nahm und in Wahrheit es lediglich Ihre Angst war, die Ihr im Wege stand. Dies mag sicherlich ein Extremfall gewesen sein, dennoch isolieren sich sehr viele muslimische Schwestern und beschweren sich gleichzeitig, dass sich Ihnen niemals jemand passendes vorstellt. Die Lösung:  Seid offen und pflegt eure sozialen Kontakte. Gerade verheiratete Frauen in eurem Alter sind meisst gute Ansprechpartner, denn Ihre Ehemänner haben meistens 2 oder 3 unverheiratete Freunde, die ebenfalls auf der Suche nach dem richtigen Ehepartner sind. Dies ist kein Aufruf in Einkaufszentren oder auf irgendwelchen Parties oder auf die Pirsch zu gehen. Viel mehr sind damit die guten Treffen in den Moscheegemeinden, Familienfeiern und gute Freundinnen gemeint, damit man im Gespräch bleibt und nicht vergessen wird, wenn mal wieder ein junger Bruder heiraten möchte. Ebenfalls ist ein Portal wie www.HalbeDin.de natürlich eine super Gelegenheit auf Menschen zu treffen, die genau wie Ihr heiraten möchten. Sucht also nach guten Möglichkeiten, wo Ihr direkt oder indirekt auf tugendhafte Art für euch werben könnt, damit Ihr den richtigen Mann findet.

Ein liebevoller, rechtschaffener Ehepartner in einer erfüllten Ehe kann das eigene Leben auf eine Art und Weise bereichern wie es nur wenige Dinge auf dieser Welt vermögen. Die Ehe, die reine Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau, ist eine der großen Gnaden, die Allah dem Menschen in dieser Welt zu Teil werden lies. Und – inshAllah – wirst auch du diese Erfahrung machen.

Der erste Schritt zu so einer Ehe ist eine tiefe, aufrichtige und ehrliche Selbstreflektion und überprüfe eingehend welche dieser Fehler auf dich zutreffen. Der nächste Schritt wäre, dass du dir selbst vergibst und zurück ins Spiel findest.

Letztlich und Abschließend liegt unser Schicksal und unsere Zukunft einzig und allein in Allahs Hand und ohne seine Gnade werden wir nie erfolgreich heiraten. Deswegen solltet Ihr sofort mit dem ersten Schritt beginnen: Sprecht ein Bittgebet zu Allah.

So zerstören Pornos Deine Ehe!

So gut wie jeder aktive Mensch in der westlichen Hämisphäre spürt den enormen Einfluss und Wandel des Internets auf den Alltag und die Gesellschaft. Viele von uns müssten lange überlegen bis Sie sich an einen Tag erinnern an dem Sie gänzlich ohne Internet auskamen – ohne auch nur in irgendeiner Weise kurz mal online gewesen zu sein. Mit dem Einzug des Smartphones, des mobilen Internets und den dazugehörigen Flatrates hat sich diese Entwicklung auch noch potenziert. Das Internet ist nun überlall und wir sind ständig online – immer und überall. Sogar die Kleinsten fangen heute schon ziemlich früh nach dem Windelalter an Browsergames auf Internetseiten und Spiele-Apps auf Tablet-Computern zu genießen und das lange vor dem ersten Schultag. Wir telefonieren heute nicht mehr, sondern Skypen und wir machen für Freunde keine Abzüge mehr von Fotos sondern wir laden Sie gleich ins Netz und sichtbar für die ganze Welt und wir schreiben zu Eid-Feisten auch keine netten Briefe mehr an Freunde und Verwandschaft sondern verschicken kurz mal eine Rund-mail. Wissenschaftler sprechen sogar davon, dass das Intenret das Gehirn des Menschen und seine Art zu denken verändere.

Die Attraktivität des Internets liegt gerade in seiner einfachen Handhabung. Ohne große Mühe sind Informationen und virtuelle Gesellschaft immer und überall verfügbar. Wir treffen im Netz Gleichgesinnte, tauschen Informationen, lernen und treten in Kontakt mit Familie und Freunden. Doch sind im Internet auch andere Inhalte abrufbar. Zum Beipiel schädliche Inhalte wie Pornographie. Tatsächlich wurde erst kürzlich eine Studie veröffentlicht, wonach rund 12,47% aller bundesdeutschen Webseitenaufrufen zu Pornographie-bezogenen Internetseiten führen. [1] Eine andere Studie aus den USA Ergab, dass 2 von 5 Internetbenutzern im August 2005 mindestens einmal eine Website mit pornographischen Inhalt besuchten. Dies beweist welche Rolle das Internet bei der Verbreitung der Pornographie einnimmt. Wo früher pubertierende Jungen höchstens mal am Kiosk auf ein Schmuddelblatt schielten, werden wir heute ungewollt im Internet bombardiert mit anstössigen Inhalten. Der Konsument von heute leiht sich keinen Porno mehr in der Videothek sondern er downloadet ihn heute direkt auf sein Smartphone – for free wann und wo immer er es möchte.
Wer nun meint, dass dies ein Problem der nicht-Muslime sei und damit nichts zu suchen hätte auf einem muslimischen Blog, der irrt gewaltig. Tatsächlich braucht man sich nur mit einigen Geschwistern in der Jugendarbeit oder der muslimsichen Seelsorge unterhalten, um zu erfahren, wie sehr dieses Problem in den islamischen Gemeinden grassiert. Nicht wenige junge Muslime schauen sich regelmäßig pornographische Inhalte im Internet an und einige sind sogar pathologisch süchtig. In diesem Artikel soll es nicht um den allgemeinen Effekt der Pornographie auf den Menschen gehen, sondern soll hier viel mehr der Fokus auf den verheerenden und zerstörerischen Effekt der Pornographie auf die Ehe und das Familienleben gelegt werden.

Die Pornographie aus Sicht der islamischen Jurisprudenz

Obwohl die Frage nach der Erlaubtheit der Pronographie im Islam sich eigentlich von selbst beantworten sollte, soll hier dennoch der Vollständigkeit ein kurzer Überblick gegeben werden über das islamische Urteil bezüglich des Schauens von Pronographie.
Die Beweise, welche die Gelehrten für das Verbot der Propnographie  heranführen, sind unter anderem die folgenden Verse des Korans:

“Sag zu den gläubigen Männern, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten. Das ist lauterer für sie. Gewiß, Allah ist Kundig dessen, was sie machen.Und sag zu den gläubigen Frauen, sie sollen ihre Blicke senken und ihre Scham hüten, ihren Schmuck nicht offen zeigen, außer dem, was (sonst) sichtbar ist. […]” (Koran 24:30-31)


Ebenso sagte der Prophet (Allahs Segen und Frieden auf Ihm):

„Für jeden Sohn Adams wurde sein Anteil an Ehebruch (Zina) festgelegt, der ihm unweigerlich treffen wird. Der Ehebruch (Zina) der Augen ist der Blick und der Ehebruch (Zina) der Ohren ist das Zuhören, der Ehebruch (Zina) der Zunge ist das Sprechen, der Ehebruch (Zina) der Hand ist das Anfassen, der Ehebruch (Zina) des Fußes sind die Schritte und das Herz neigt und begehrt und die Geschlechterteile bestätigen oder leugnen dies.“ (Sahih Muslim, Hadith Nr. 2657)

Die Beweise sind zahlreich und es gibt in der gesamten islamischen Gemeinde keine Meinungsverschiedenheit in dieser Angelegenheit. Das Verbot ist deutlich und klar.

Die Fundamente einer guten Ehe

Bei der Bewertung des Einlusses der Pornographie auf Ehe- und Familienleben ist es unumgänglich zu betrachten, was die Fundamente einer guten Ehe sind. Da gibt es sicherlich vieles zu sagen, jedoch möchte ich, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit, einige wichtige Punkte hervorheben. Im Grunde genommen sind es gemäß zahlreicher Studien die folgenden Charakteristika, die eine stabile, starke und befriedigende Ehe ausmachen:

  1. Emotionale Nähe (Liebe und Respekt)
  2. Investition in das Wohlbefinden des Ehepartners
  3. Gegenseitiger Respekt
  4. Anerkennung des Wertes und der Arbeit des Anderen
  5. Körperliche Nähe und eine gute eheliche Sexualität
  6. Initmität
  7. Engagement
  8. Gegenseitiges Verständnis
  9. Treue
  10. Je mehr diese Werte in einer Ehe erfüllt werden, desto besser funktioniert die Ehe. Im Folgenden möchten wir nun prüfen welchen Einfluss Pornographie auf die Ehepartner hat und welche Folgen das für die Ehe hat unter Berücksichtigung der genannten Punkte.

Der Einfluss der Pornographie auf den Mann als Konsumenten

  1. Pornographie wurde von Allah, dem Gändigen, verboten (arabisch: Haram) und es ist ein fester islamischer Grundsatz, dass jedes Verbot von Allah, nur zum Vorteil des Menschen ist und Allah Ihn dadurch vor Schaden bewahrt. Allein die Kenntnis dessen sollte eigentlich schon ausreichen sich der Gefahr die von Pornographie ausgeht bewusst zu werden und sich deswegen von dieser Fitna (deutsch: Versuchung) fernzuhalten.
  2. Pornographie hat ein extrem hohes Abhängigkeitspotenzial. Einige wird dieser Punkt sicherlich verwundern. Doch schon lange vermutete man, dass Pornographie eine Sucht bei Männern auslöst. Doch tatsächlich belegen heute viele wissenschaftliche Arbeiten, dass Pornographie sowohl emotional als auch körperlich abhängig macht. Gehirnstrommessungen zeigten, dass die Gehirne pornosüchtiger Menschen keine signifikanten Unterschiede zu den drogenabhängigen Menschen. Doch wie kommt es zu einer Sucht? Man fand heraus, dass beim Konsum von pornographischem Material ähnliche biochemische Reaktionen im Gehirn ablaufen wie beim Drogenkonsum. Männer werden stärker als Frauen über visuelle Reize stimuliert, welche die genannten biochemischen Reaktionen auslöst und damit Hormone im Gehirn freisetzt. Das Gehirn interpretiert dies als Belohnung und verlangt mehr. Aber genau wie bei Drogenkonsumenten stellt sich auch bei Pornographie-Konsum nach einer Zeit eine gewisse Toleranzentwicklung ein und um den selben Effekt zu haben muss die Dosis ständig erhöht werden, da sonst keine Befriedigung stattfindet. Dieser Teufelskreislauf führt letztzlich dazu, dass der Konsument immer mehr Pornographie konsumiert und der Konsum dann nachhaltig das Leben prägt und beeinflusst. Und dann ist die Sucht da. Die Gefahr der Sucht ist äußerst hoch und darf nicht unterschätzt werden. Die Zahl der Betroffenen ist gerade unter Jugendlichen extrem hoch, jedoch fällt dies gesellschaftlich nicht so sehr auf, da die Pornosucht natürlich für den Betroffenen peinlich ist und das Theme tabuisiert wird und zum anderen man eine Pornosucht jemanden von außen nicht ansieht.
  3. Pornos zerstören ehelichen Geschlechtsverkehr. Aufgrund von drei Ursachen macht Pornographie normalen, ehelichen Geschlechtsverkehr uninteressant für den Mann. Zum einen desensibilisieren Pornos aufgrund der extremen Darstellung von sexuellen Inhalten. Zum anderen bedienen Pornos aufgrund der extremen Vielfalt an pornographischen Inhalten nahezu jede Phantasie des Konsumenten. Außerdem ist Befriedigung durch Pornos unkompliziert und direkt. Diese drei Gründe führen dazu, dass der normale Geschlechtsverkehr langweilig, uninteressant und anstrengend wirken lässt und der Mann beim Gedanken daran keine erotischen Reize mehr empfängt. Infolgedessen wird ehelicher Geschlechtsverkehr immer seltener praktiziert und oft wird er auch gar kein Geschlechtsverkehr mit der Ehepartnerin mehr praktiziert.
  4. Pornografie führt zu Untreue. Nach einer gewissen Zeit ist die Toleranzentwicklung so weit fortgeschritten, dass auch Pornos keine ausreichenden erotischen Impulse mehr auslösen und der Konsument dazu neigt, das Gesehene nachzuerleben. Die Folge davon sind außereheliche Beziehungen und Bordellgänge.
  5. Pornographie führt zu psychischen Problemen. Nicht selten sind Konsumenten von Gewissensbissen bis hin zu klinischen Depressionen geplagt. Dies Potenziert die Porbleme, die durch die Sucht entstanden, zusätzlich.
  6. Pornos führen zu Unzufriedenheit mit dem Ehepartner. Studien haben gezeigt, dass Pornokonsum zu Unzufriedenheit mit der eigenen Sexualität und dem Ehepartner im allgemeinen  führt.
  7. Pornos führen zur emotionalen Abstumpfung und Distanz. Studien deuten darauf hin, dass bei fortlaufendem Pornokonsum die emtionale Distanz zum Ehepartner größer wird und sich nach und nach beim Mann eine Gefühlskälte entwickelt.

Der Effekt auf die Ehefrau

Der Pornokonsum des Ehemanns verletzt die Ehefrau zutiefst. Für viele Frauen, die entdecken, dass Ihr Ehemann Pornos konsumieren, ist es so, als hätten Sie eine Affäre Ihres Mannes mit einer fremden Frau aufgedeckt. Infolgedessen erleben Sie eine Reihe von Emotionen: Wut, Trauer, Demütigung, Ablehung und das Gefühl betrogen worden zu sein. Sie haben das Gefühl Ihre Männer wären lieber mit einer Frau aus diesen Filmen zusammen als mit Ihnen.

  1. Vertrauenverlusst. Für viele Frauen ist der Vertrauensverlust ähnlich dramatisch wie bei einem Seitensprung des Mannes. Selbst wenn die Ehefrau den Porno Konsum verzeiht, ist das zerstörte Vertrauen nur sehr schwer wiederaufbaubar.
  2. Entfremdung vom Ehepartner. Durch den Vertrauensverlust bedingt, haben viele Frauen ganz plötzlich ein ganz anderes Bild von Ihrem Ehepartner. Oft haben Frauen das Gefühl, den Mann nie wirklich gekannt zu haben und nun vor einem Fremden zu sitzen, der ein zweites Leben mit einer zweiten Frau führt. Viele schämen sich dafür so lange auf so einen “Betrüger” reingefallen zu sein.
  3. Frauen fühlen sich in ihrem Selbstbewusstsein verletzt. Sie haben das Gefühl selbst unattraktiv und alt zu sein und damit Ihrem Mann nicht mehr zu genügen. Dieser Prozess wird dadurch verstärkt, dass die Männer durch Ihren Pornokonsum immer weniger bis gar kein Geschlechtsverkehr mit Ihren Frauen haben.
  4. Respektverfall gegenüber dem Ehemann. Fast immer geht mit der Entdeckung des Pornokonsums auch der Verlust des Respekts gegenüber dem Konsumenten einher.

Effekt auf die Familie

Alles in allem lässt sich folgendes sagen. Studien haben gezeigt, dass für Männer am Wichtigsten in einer Ehe der Respekt der Ehefrau ist. Für die Ehefrau dagegen ist es am Wichtigsten geliebt zu werden. Der Pornokonsum greift genau an diesen zwei Eckfeilern an. Zum einen führt der Konsum des Ehemanns dazu, dass er seiner Ehefrau weniger Aufmerksamkeit schenkt, sie weniger begehrt und durch seine Sucht auch noch zusätzlich belastet ist und da fängt die Ehefrau an, die Liebe des Mannes in Frage zu stellen. Die Ehefrau dagegen fühlt sich vernachlässigt, nicht genug geliebt und betrogen, wenn Sie den Porno Konsum des Mannes entdeckt. So bleiben von den Anfangs genannten 10 Punkten für eine gute, stabile Ehe kaum einer übrig. Das zeigt wie sehr Pornographie and den Grundpfeilern der Ehe nagt und damit zu einer echten Gefahr für die Ehe wird.

Weg aus der Pornosucht

Rat an die Ehefrau: Sie sollten Ihrem Mann schnellstmöglich vergeben, um Ihn bei dem Weg aus der Sucht eine Hilfe zu sein. Dabei ist es hilfreich, wenn Sie sich verdeutlichen, dass Männer und Frauen in sexueller Hinsicht stark unterscheiden. Männer werden durch optische Reize stärker stimuliert als Frauen. Das bedeutet, dass für Männer das Sehen einer schönen Sache an für sich eine deutlich höhere Befriedigung bewirkt als bei Frauen. Dadurch ist der Konsum von Pornographie reizvoller für Männer als für Frauen. Ferner ist Geschlechtsverkehr für Männer weit weniger mit emotionaler Nähe verbunden als für Frauen. Für Männer ist Geschlechtsverkehr weit mehr eine Befriedigung eines reinen Bedürfnisses wie Hunger oder Durst. Letztlich sollten Sie verstehen, dass der Konsum von Pornographie nicht zwangsläufig im Umkehrschluss bedeutet, dass Sie unattraktiv sind. Viel mehr liegt die Ursache des Konsums Ihres Ehemanns in dem Verlangen des Mannes nach Abwechslung. Studien haben bewiesen, dass Männer viel mehr als Frauen Abwechslung bevorzugen. Dies ist keine Entschuldigung. Es soll lediglich erklären, dass ein Mann die Abwechslung begehren kann, selbst wenn die Abwechslung weniger attraktiv ist als die eigene Ehefrau. Solange die Ehefrau da bleibt, hat er  auch gerne eine möglicherweise unattraktivere Abwechslung. Oder Ihr Mann ist abhängig von Pornos, wobei sein Verhalten dann krankhaft ist und es dann folglich nicht an Ihnen liegt. Aber wie dem auch sei im Ergebnis bedeutet es, dass selbst wenn er eine andere Frau körperlich als begehrenswerter ansieht, er Sie als seine vertaute Ehefrau dennoch liebt und schätzt.
Beten Sie für Ihren Ehemann, dass Allah Ihm Hilft aus dieser Praxis rauszukommen. Seien Sie dabei geduldig und helfen Sie Ihm ohne Ihn mit ständigen Vorwürfen zu demoralisieren. Zeigen Sie Verständnis bei Rückfällen und bauen Sie Ihn moralisch auf, indem Sie ohne Vorwürfe über Ihre Gefühle sprechen. Sehen Sie dies als eine Chance, dass Ihre Ehe gestärkt aus dieser Krise übersteht.

Rat an den Konsumenten: Sie müssen sich Helfen lassen. Machen Sie sich klar, dass Sie ein Problem haben, das Sie nicht einfach selbst lösen können durch einfaches “ausklingen lassen”. Suchen Sie nach entsprechender Literatur und Webseiten und erstellen Sie einen konkreten Plan. Bitten Sie Allah stets um Vergebung und Hilfe, dass er Ihnen Ihren Weg erleichtern möge. Bitten Sie jene um Verzeihung, deren Gefühle Sie verletzt haben. Werfen Sie die Flinte nicht ins Korn, selbst wenn Sie mal einen Rückfall haben. Stellen Sie sich immer vor, wie Sie sich fühlen, nachdem Sie Ihrer Sucht wieder verfallen sind und  die Pornos konsumiert haben. Denken Sie an die Gefühle derer, die Sie lieben und die Konsequenzen, die Ihr Porno-Konsum auf Ihr Leben und das Leben Ihrer Familie hat.
Es ist auch sehr wichtig, dass diese Sünde dazu führt, dass Sie sich selbst als schlechten Muslim sehen, für den es keine Hoffnung gibt. Ein bekannter Gelehrter erzählte einmal, dass er um Rat gefragt wurde von jemanden, der ebenfalls nicht die Selbstbefriedigung und dem Pornokonsum aufgeben konnte. Dieser weise Gelehrte erinnerte ihn daran, dass solange er seine Tat bereue und er gegen sie ankämpft, diese Sünde bei Allah nicht schwer wiegt. Er riet Ihm dazu, dass er nicht wegen dieser Sünde aufhören solle gute Taten zu verrichten, sondern im Gegenteil. Er solle Allah mehr um Vergebung bitten, seine Gebete und die Niederwerfung (Sujud) verlängern und spenden. Diese guten Taten würden ihm helfen. Und genau so versuchen Sie auch Ihre gute Taten zu vermehren und das Gebet zu stärken. Denken Sie daran, dass manchmal eine Sünde dazu führt, dass man aufgrund der darauffolgenden Reue, zu einem besseren Menschen und besseren Ehemann werden kann. So hat selbst die Sünde Ihren Sinn gehabt.

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[1] Similiarweb Studie von Julie 2013